Konfirmandenstunde
Die Konfirmandenstunde findet dienstags von 16:00 bis 17:30 Uhr im Gemeindehaus in Fauerbach statt.
Konfirmation 2024
Am 26.05.2024 wurde in der evangelischen Kirchengemeinde Dorheim die Konfirmation in einem feierlichen Festgottesdienst begangen.
Unsere Konfirmandinnen und Konfirmanden aus Dorheim waren (in alphabetischer Reihenfolge):
- Hannah Elisa Gebauer
- Luis Heidenreich
- Stella Marisa Hofacker
- Dominic Sebastian Juling (wurde in Bauernheim konfirmiert)
- Nika-Marie Kreide
- Henry Redetzky
- Jana Melina Schäffler
- Lilia Sophie Waldheim
Die Ansprache an die Konfirmierten wurde in diesem Jahr durch die Kirchenvorständin Kerstin Bernhard gehalten, die den Jugendlichen eindrücklich vermitteln konnte, dass unser Glaube auch wie ein Leuchtturm sein kann, der einem den richtigen Weg weist. In seiner Predigt, die wir hier noch einmal mit veröffentlichen möchten, ging Pfarrer Gronau insbesondere auf das Thema der Konfirmandenfreizeit "Be real" (Sei du selbst, sei authentisch) ein.
Wir beglückwünschen unsere Konfirmierten zu diesem großen Tag und wünschen ihnen für ihre Zukunft Gottes reichen Segen.
Unser Bild zeigt die Konfirmierten mit Pfarrer Hilmar Gronau im Kirchgarten unserer Johanniskirche.
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Predigt zur Konfirmation 2024
Gnade sei mit euch und Frieden von Gott, unserem Vater, und unserem Herrn und Heiland Jesus Christus.
Herr, segne du unser Reden und Hören. Amen.
Liebe Konfirmandinnen und Konfirmanden, liebe Gemeinde.
„Be real!“ – Das ist Englisch und heißt auf Deutsch etwa: Sei du selbst, sei echt, verstell dich nicht…!
Und da gibt es ja eine Handy-App, die so heißt. App steht natürlich für „Application“, was auf Deutsch „Anwendung“ bedeutet. Diese „Be-Real-App“ funktioniert so: Mehrere Male am Tag kommt per Handy ein Signal und fordert auf, genau jetzt ein „Selfie“ zu machen, einfach so, ohne an sich oder der Situation etwas zu verändern. (Und ich glaube, das Wort „Selfie“ muss ich nicht erklären…) So soll diese App ein Gegengewicht setzen zu den unzähligen inszenierten Selfies, bei denen alles aufwendig in Szene gesetzt wird, Personen vorher intensiv „gestylt“ werden.
Die „Be-Real-App“ soll also zeigen, wie ein Mensch, eine Situation wirklich ist.
Diese „Be-Real-App“ hat uns das Motto für unsere diesjährige Konfirmanden-Freizeit in Oberwesel geschenkt. Und diese App kam auch dort wirklich zum Einsatz. Interessant zu beobachten war, dass dann nach dem „Be-Real-Selfie-Signal“ doch noch mal vor dem Foto kurz die Haare gekämmt und die Kleidung zurechtgerückt wurde.
Es scheint also gar nicht so leicht zu sein, sich so zu zeigen, wie Mann oder Frau wirklich ist, unverstellt, echt. Allein schon, was das Äußere betrifft.
Noch spannender wird es, wenn ich mich frage: Wie bin ich denn wirklich - tief in mir drin? Was macht mich als Mensch aus?
Kann ich diese Fragen überhaupt noch unvoreingenommen beantworten? Oder bin ich schon viel zu sehr geprägt von dem, was andere über mich denken und sagen? Kann ich mich davon frei machen?
Und dazu müsste ich ja ohne Vorurteile tief in mein Inneres blicken.
Und wenn ich dies tun würde - was würde ich da finden?
Vergangene Zeiten hatten da ja gewisse Bedenken, was da tief in uns drinnen zu finden ist. Der Vater der Psychoanalyse, Sigmund Freud, meinte, tief in uns drin finde sich das „Es“, die Welt meiner Triebe, Begierden und unaussprechbaren Sehnsüchte.
Und die Kirche des Mittelalters meinte, tief in sich drin sei jeder Mensch vor allem erst einmal ein Sünder - nach dem, was Adam und Eva im Paradies mit dem Essen der Frucht vom verbotenen Baum losgetreten haben. Seitdem sei der Mensch belastet mit der sogenannten „Erbsünde“ und müsse davon durch Jesus Christus befreit werden.
Wir auf unserer Freizeit haben uns solch pessimistischer Sicht auf das Wesen von uns Menschen nicht angeschlossen. Mut gemacht hat uns dazu unsere Heilige Schrift, die Bibel. Denn wir haben uns erinnert, wie positiv der Mensch dort an vielen Stellen gesehen wird. Schon ganz am Anfang, im Schöpfungsbericht, wird gesagt, dass jeder Mensch das Ebenbild Gottes ist, ob als Mann oder Frau „und alles dazwischen und außerhalb“ (eine schöne Formulierung von Jan Böhmermann…). (1. Mose 1,27)
Und wir haben uns daran gefreut, was im ersten Samuelbuch gesagt wird: Ein Mensch sieht, was vor Augen ist, Gott aber sieht das Herz an. (1. Sam 16,7)
Im ersten Korintherbrief (Kap. 12) wird unser Miteinander wie ein Körper beschrieben, in dem jeder Teil unverzichtbar ist und wichtig für den ganzen Körper.
Die Bibel also sieht das Wesen des Menschen sehr positiv, viel zuversichtlicher als die eher pessimistische Sicht von Sigmund Freud und der mittelalterlichen Kirche.
Und dieser optimistische, positive Blick auf uns Menschen war in den Anfängen unserer Kirche noch stark vorhanden. Da gab es am Beginn unserer christlichen Geschichte Christinnen und Christen, die waren sich sicher, dass in jeder und jedem von uns ein „Lichtfunke“ Gottes existiert (ein Gedanke der Gnosis). Also dass etwas vom Leuchten Gottes in jeder und jedem von uns lebt und strahlt. Ein wunderschönes Bild und eine wunderschöne Vorstellung. In unserem Leben käme es demnach darauf an, dieses göttliche Licht, das in uns existiert, nach außen erstrahlen zu lassen um die Welt ein wenig heller zu machen.
Darum, ihr Lieben, sage ich euch allen von ganzem Herzen zu: Dieser Lichtfunke Gottes lebt auch in dir! Nimm ihn bitte wahr und glaub an ihn.
Lass dich nicht irritieren von dem, was andere manchmal über dich sagen. Sie verfügen nicht über den liebevollen Blick Gottes, wie sollten sie auch. Manche Äußerung von anderen über dich, die dir wehgetan haben, hatten ihren Grund vielleicht darin, dass der Mensch, der so etwas Verletzendes gesagt hat, nicht im Reinen war mit sich selbst – so etwas trübt den Blick auf andere. Oder der Grund für die verletzende Äußerung war Neid oder Eifersucht – wer weiß.
Unser Gott dagegen ist im Reinen mit sich selbst und kennt keinen Neid und keine Eifersucht. Er sieht dich so, wie er dich gemeint hat. Sein Blick ist voller Wohlwollen, voller Liebe. In seinen Augen bist du ein äußerst wertvoller Mensch, ein Mensch, der unserer Welt sehr viel geben kann. Er sagt ja zu dir. Und dazu musst du nicht perfekt und fehlerlos sein.
Darum mach es wie Gott: Sag Ja zu dir selbst. Sag Ja zu dem Lichtfunken Gottes, der in dir lebt. Lass dich nicht irritieren, von Fehlern, die du machst, und Problemen, die du hast. Sie sind nicht das Wesentliche an dir.
Wesentlich ist, dass du ein von Gott gewollter, geliebter und wertgeschätzter Mensch bist, einmalig auf dieser Welt und unverwechselbar. Du bist ein unersetzlicher Teil am Körper unserer menschlichen Gemeinschaft, am Körper unserer Kirche.
Darum sagen unser Gott, unser Glaube und die Botschaft der Bibel zu dir mit voller Überzeugung: Be real! Sei du selbst! Du musst es nicht allen recht machen! Du musst dich nicht verstellen!
Denn wir Menschen sehen, was vor Augen ist, Unser Gott aber sieht dein Herz an! Er hat seinen Lichtfunken in deine Seele gelegt.
Und der Friede Gottes, welcher höher ist als alle Vernunft, bewahre unsere Herzen und Sinne in Jesus Christus, unserem Herrn, unserem Bruder und Freund, unserem Heiland. Amen.
Die Vorstellung der Dorheimer und Bauernheimer Konfirmandinnen und Konfirmanden und die Konfirmation in Dorheim: Eindrücke aus zwei wunderschönen Festgottesdiensten
Es ist immer wieder schön zu sehen und zu erleben, was unsere Konfirmand*innen anlässlich ihrer Vorstellung in der Kirche mit unserem Pfarrer zusammen auf die Beine stellen.
Kennerinnen und Kenner vergangener Jahre wissen bereits, dass in dem besonderen Vorstellungsgottesdienst am Sonntag vor der Konfirmation einiges an Musik geboten wird. So trat auch in diesem Jahr wieder eine muntere Kombo aus Sängerinnen und Sängern, einer E-Piano-Spielerin, einer Cajon-Trommlerin sowie einer Querflötistin auf. Und natürlich: unser Pfarrer an seiner geliebten Gitarre. Von Klassikern wie Leonard Cohens „Hallelujah“ bis hin zu dem Abba-Hit „Mamma Mia“ oder auch einem „The Lion sleeps tonight“ wurde eine bunte Mischung aus Gesangsbeiträgen geboten, bei denen alle Anwesenden durchaus mitsingen und mitklatschen konnten – was sie auch taten!
Neben all dieser Leichtigkeit kann man sich aber auch immer wieder überraschen lassen, mit welch tiefgreifenden Gedanken und Worten die jungen Menschen in ihren Gebeten und vor allem in dem von ihnen verfassten Glaubensbe-kenntnis davon erzählen, wie sie Gott und das Leben begreifen und was der Glaube für sie bedeutet. So gab es auch heuer für alle Anwesenden wieder Momente der Rührung und des Innehaltens ob der wirklich beeindruckenden Sätze, die die Jugendlichen dort zur Sprache brachten. Von ihren Zweifeln an Gott und den Menschen zu hören, von Zukunftsängsten und Sorgen, aber auch von der Bereitschaft zum Verzeihen zu hören und die Hoffnung und den Mut zu erkennen, mit denen sie bereit sind, ihr Leben in die Hand zu nehmen, das dürfte nicht nur für die Familien der Konfirmandinnen und Konfirmanden Grund sein, sie als Heranwachsende wahrzunehmen und stolz auf sie zu sein. „Wir sind doch wohl auf der Erde, um die Welt zu verbessern.“ Also: Wer diesen Satz aus ihrem Glaubensbekenntnis gehört hat, der konnte nach dem Gottesdienst sicherlich nur denken: Das glaube ich euch von ganzem Herzen!
Hilmar Gronau erzählt von seiner selbstgestalteten Tasse.
Noch ein bisschen festlicher und feierlicher wurde es dann am darauffolgenden Sonntag Kantate, an dem klassischerweise in Dorheim die Konfirmation gefeiert wird.
Bei wunderbarem Sonnenschein und in einer gut besetzten Johanniskirche wurden unsere 8 Konfirmand*innen und ihre Familien durch Pfarrer Hilmar Gronau mit liebevollen Worten begrüßt. Er ging in seiner Ansprache noch einmal auf die Erlebnisse der zurückliegenden Konfirmandenzeit ein, besonders gerne dabei auf die Freizeitwoche, die man ge-meinsam auf dem „UHU“ in Langenhain-Ziegenberg verbracht hatte. Pfarrer Gronau bedankte sich bei den Jugendlichen für die tolle Gemeinschaft und den Zusammenhalt, die er in dieser Zeit von den Jugendlichen erleben durfte. In der Predigt, in der auch die von den Jugendlichen gestalteten Tassen noch einmal ihre gebührende Erwähnung fanden und auch die „Tasse Kaffee am Morgen“ einmal unter einem philosophischen und geistlichen Aspekt beleuchtet wurde, betonte Pfarrer Gronau noch einmal die Wichtigkeit von Dingen, die uns im Leben stark machen. Besonders feierlich wurde es dann, als er die Jugendlichen anschließend einsegnete und mit ihnen als Gruppe gemeinsam das Heilige Abendmahl feierte.
In der Ansprache an die Konfirmierten durch die Kirchenvorstandsvorsitzende Sylvia Gräfin zu Solms-Laubach bedachte sie die jungen Leute mit den Glückwünschen der Gemeinde. In den Augen der Kirche sind sie nun mündige Kir-chenmitglieder, und es ist immer wieder schön zu sehen, dass auch junge Men-schen ihren Weg zu Gott, zu Jesus und in die christliche Gemeinschaft finden. Mit dem feierlichen Auszug, den die Konfirmand*innen mit dem Kirchenvorstand Dorheim anführten, wurden die Jugendlichen in den Festtag entlassen, an dem sie sicherlich im Kreise ihrer Familie gebührend gefeiert wurden.
Unsere Konfirmierten posieren im Kirchgarten mit Pfarrer Gronau:
v.l.n.r.: Lena Hinkel, Marie Manoch, Mary Lynn Mank, Paul Raban Strohm, Selina Nagel, Anna Maria Hofmann, Lara Marie Semrau, Sarah Bade, Pfarrer Hilmar Gronau
Konfifreizeit 2023 - Was stärkt uns im Leben?
Mit dieser Frage beschäftigten sich die Konfirmand*innen auf der Konfifahrt vom 24. bis 26. März 2023 im Freizeitheim UHU in Langenhain-Ziegenberg. Gemeinsam mit den Konfirmand*innen aus Dorheim und Bauernheim, Julia Gabriel, Pfarrerin Sophie Gesing und Pfarrer Hilmar Gronau, nutzten wir die Zeit um uns Gedanken zu machen, wie uns der christliche Glaube in unserem Leben stärken kann.
Wie ist eigentlich das Abendmahl zu verstehen?
Wo hat es die biblischen Wurzeln und was bedeutet es in unserer heutigen Zeit?
Wir stellten das Bild von Leonardo DaVinci „Das letzte Abendmahl“ nach und malten mit Keramikfarbe Motive auf Tassenrohlinge, die uns ganz persönlich Kraft geben und stärken. Das gemeinsame Kochen und Essen stand im Mittelpunkt unserer Selbstversorgerfreizeit. Stärken auf unterschiedlichen Ebenen, also: Körperliche Stärkung mit Essen und seelische Stärkung im Miteinander, Musik und Gebet. Es war eine rundum schöne Freizeit. Die Tassen wurden gebrannt und im Vor-stellungsgottesdienst ausgestellt. Sie konnten im Anschluss als Andenken von den Konfirmand*innen mit nach Hause genommen werden.
Konfirmation am Sonntag, den 15.05.2022 in der Johanniskirche
Dieses besondere Glaubensbekenntnis haben unsere Konfirmandinnen und Konfirmanden verfasst:
Wir glauben, dass es da etwas oder jemanden über uns gibt, auch wenn man das nicht beweisen kann. Doch diese
Macht zwingt uns nicht dazu, Dinge zu tun, sondern wir werden durch sie eher auf Ideen gebracht und uns werden Möglichkeiten gezeigt. Im Christentum nennen wir diese höheren Mächte ja Gott und Jesus Christus. Und wir verstehen unter Glauben ja meistens den Glauben an diese beiden. Aber Glaube meint ja auch den Zusammenhalt und die Stärke in der Gemeinde. Er hilft uns Sachen zu verstehen und man kann sich am Glauben festhalten, wenn man nicht mehr weiter weiß, oder nicht mehr kann und den Sinn im Leben verloren hat. So kann der Glaube ein Fels in der Brandung sein. Wir können Gott spüren, wenn wir an manchen Tagen Schönes und wertvolles erleben. Und an Gott glauben heißt auch zu erkennen, dass man den falschen Weg eingeschlagen hat, und dann doch den richtigen Weg zu finden, ohne dass ein Mensch einem das sagt. Und es ist schön in Gott jemanden zu haben, zu dem man aufsehen kann, der einem zuhört, dem man sich anvertrauen kann ohne Angst haben zu müssen, dass man verurteilt wird –
und der einem die Angst vor dem Tod nimmt. Denn wir glauben daran, dass es ein Leben nach dem Tod gibt, dass also nach dem Tod ein neues, aber auch ein besseres Leben beginnt. Aber wir fragen uns schon, ob nicht die Menschen, die anderen großes Leid angetan haben, vielleicht nach dem Tod dafür bestraft werden. Die Menschen allerdings, die geliebt haben und geliebt wurden, werden nie ganz sterben, da sie ja auch für immer in den Herzen ihrer Lieben bleiben. Und wir denken, dass wir nach dem Tod auf die Leute aufpassen, die früher auf uns aufgepasst haben. Es ist auf jeden Fall sinnvoll, sich im Blick auf das Leben nach dem Tod schon hier auf dieser Welt gut zu verhalten, denn egal, was auch geschehen mag, unsere Seele bleibt erhalten. Gutes Verhalten heißt für uns, sorgsam mit anderen umzugehen und für sie da zu sein, selbst wenn man die andere Person gar nicht mag. Dabei kann man sich ja
nach den Leuten richten, die nett und hilfsbereit sind und von ihnen lernen, man kann sich sozusagen etwas von
ihnen abgucken. Denn letztlich entscheiden doch wir selber, was wir machen. Und es kann natürlich sein, dass wir auch manche Entscheidungen bereuen und einsehen, dass wir Fehler gemacht haben. Darum ist eine Unterscheidung zwischen Gut und Böse schwierig. Denn manche Menschen tun ja „Böses“, weil sie Traumata zu verdauen haben, andere handeln einfach unüberlegt und schaden damit anderen. Darum glauben wir nicht, dass es eine Macht gibt, die uns zum Bösen verleitet. Denn es sind doch eher die Dinge, die wir erleben und die uns beigebracht werden, die uns zu dem machen, wer wir sind. Darum sollte man alle Handlungen von Menschen aus jeder möglichen Sicht betrachten, bevor man urteilt. Wenn z.B. jemand darüber nachdenkt, sich das Leben zu nehmen oder das sogar getan hat, sagen viele, das sei egoistisch den Anderen gegenüber. Doch was ist, wenn andere die Person dazu verleitet haben? Was ist, wenn die Person selber das gar nicht wollte? Kann jemand egoistisch genannt werden, der zum Opfer wurde? Das Leben ist für uns unendlich wertvoll und es hat einen Sinn. Dieser Sinn könnte sein, Erfahrungen zu sammeln, Entscheidungen zu treffen, sie vielleicht auch manchmal zu bereuen, aber auf jeden Fall nie aufzugeben. Und man sollte nicht nur einen Traum haben, sondern mehrere und man sollte seine Träume auch wechseln nen. So kann man am Ende vielleicht stolz auf sich sein und sagen, ein glückliches Leben gehabt zu haben.
Am Sonntag den 15.05. wurde folgende Konfirmanten konfirmiert:
Von links Pfarrer Gronau, Fiona Rose-von Eschwege, Emily Stein, Maya Lucke, Leonie Christ, Amy Mank, Leo Thiel, Leonhard Knabe, Serafin Waldherr und Tim Breining.
Ansprache der Kirchenvorsteherin Silke Olthoff an die Konfirmierten im Konfirmationsgottesdienst am 12.09.2021 (15. Sonntag nach Trinitatis)
Liebe Lena, Annabell und Leonie, lieber Julian und Felix,
Drei Pfarrer treffen sich zu einem gemeinsamen Schwätzchen. Der erste von Ihnen jammert: “Ach ich habe so viele Fledermäuse in der Kirche, eine richtige Plage. Jeden Tag klettere ich den Turm rauf und scheuche sie auf, aber sie kommen immer wieder.” Darauf meint sein Kollege: “Ja, das kenne ich. Ich habe es mit einer Schrotflinte versucht. Nun ist schon die ganze Kirchendecke durchlöchert, aber sonst hat es nichts gebracht.” Da sagt der Dritte: “Also ich habe sie ganz schnell vertrieben.”
“Wie denn das?”, staunen die Kollegen. “Ganz einfach, ich habe sie getauft und konfirmiert und seitdem nie wiedergesehen.”
Oh Gott, denkt ihr jetzt vielleicht, was ist denn das für ein Witz? Soll ich darüber lachen, oder will die olle Kirchenvorsteherin damit etwa eine Anspielung machen und uns zu etwas ermahnen? Ich sage es euch ganz ehrlich: ich wollte meine Ansprache einfach mit einem Witz beginnen. Warum? Das hat mehrere Gründe.
Zum einen, weil ich finde, dass das heute ein freudiger Tag ist und weil ich Freude mit Lachen und Ausgelassen sein verbinde. Zum anderen, weil ich denke, dass es wichtig ist, dass man Sachen mit Humor nimmt, denn nur wer gelassen auch mal über sich selbst lachen kann und sich nicht so ernst nimmt, der kommt auch ehrlich rüber und findet gerade wegen dieses Charakterzugs bei anderen Anerkennung. Und gerade nach dieser Zeit, die wir alle hinter uns haben, tut Lachen so wahnsinnig gut und ist so wichtig.
Kirche wird ja oft als alt, überholt und nicht mehr zeitgemäß empfunden. Viele der Rituale, die in den Gemeinden gelebt werden, kommen jungen Menschen bestimmt verstaubt und antiquiert vor. Deswegen ist es besonders wichtig, dass Kirche auch immer wieder betont, dass sie auch anders kann. Fröhlich sein, sich den Fragen der Zeit stellen, Themen finden, die auch junge Menschen ansprechen und darauf hören, was diese zu sagen haben. Und ganz besonders wichtig und schön ist es auch immer wieder, junge Menschen wie euch hier zu haben und mit Ihnen ein großes Fest zu feiern, nämlich das der Konfirmation. Mit dem Schritt, euch konfirmieren zu lassen, habt ihr euch zu eurem christlichen Glauben bekannt. Ihr legt damit, sei es aus Tradition oder aus totaler Überzeugung, euer Bekenntnis zu Gott und Jesus Christus ab. Und unsere Kirche braucht junge Menschen wie euch in ihren Reihen, denn Kirche kann nur so lebendig sein wie die Vielzahl ihrer Mitglieder und gerade ihr jungen Menschen habt die Möglichkeit, hier mitzugestalten und zu bestimmen, wo die Zukunft hingeht.
Euer Glaube mag euch in eurem jungen Leben vielleicht noch nicht ganz so wichtig sein. Ihr habt hoffentlich noch nicht viel Schlimmes erlebt, um aus der Not heraus zu Gott beten zu müssen. Aber je älter ihr werdet und je mehr euch das Leben Steine in den Weg legt, umso mehr werdet ihr vielleicht auf der Suche sein nach etwas, das euch Halt gibt. Ich wünsche euch, dass das neben den Menschen, die euer Leben begleiten, auch Gott ist. Dass ihr Trost in einem Gebet finden könnt und vielleicht auch dankbar zu Gott beten könnt, für alles, was er euch geschenkt oder vor dem er euch bewahrt hat.
Im Namen der Kirchengemeinde Dorheim gratuliere ich euch zu eurer Aufnahme in die Welt der mündigen Christen, denn als „Erwachsene“ im kirchlichen Sinne habt ihr ab heute das volle Mitspracherecht.
Wenn ihr nachher durch die Tore unserer schönen alten Johanniskirche heraustretet, dann wünsche ich mir als Mitglied dieser Gemeinde und des Kirchenvorstands, dass ihr das mit vielen schönen Erinnerungen an diese besondere Konfirmandenzeit tut.
Für eure Zukunft wünsche ich mir mit den Augen einer Mutter, dass euer Leben mit Gesundheit, Freude und vielen guten Menschen an eurer Seite gefüllt ist.
Und als Christin wünsche ich mir für euch, dass ihr euren Draht zu Gott niemals verliert. Dass er euer Leben begleiten möge, in guten wie in schlechten Zeiten, und euch beschützt, wohin auch immer euch euer Weg führt!
Seid heute munter und fröhlich! Lacht ausgelassen, feiert mit eurer Familie und genießt den Tag, der heute ganz alleine euch gewidmet ist. Geht mit Gottes Segen, heute, morgen und für alle Zeit!
Konfirmation am Sonntag, den 13.06.2021 in der Johanniskirche
Am 2. Sonntag nach Trinitatis war es nun endlich soweit: ein Teil des Konfirmandenjahrgangs aus dem Jahr 2020 wurde in einem feierlichen Festgottesdienst konfirmiert. Angelehnt an die Corona-Auflagen der Landeskirche und die Beschlüsse des Dorheimer Kirchenvorstands fand dieser Gottesdienst trotz aller „Umstände“ in einem sehr festlichen Rahmen statt. In Begleitung ihrer Eltern und Geschwister und teilweise weiterer Familienmitglieder empfingen die vier Jugendlichen von Pfarrer Hilmar Gronau die Einsegnungen und gelten damit ab sofort als mündige Mitglieder der Gemeinde. Die „beste Predigt“ für diesen Sonntag musste Pfarrer Gronau dabei gar nicht selber schreiben: er konnte sich der tiefgründigen Worte bedienen, die die Konfirmandinnen und Konfirmanden in ihrem persönlichen Glaubensbekenntnis selbst verfasst hatten, und von denen auch die Besucher des Gottesdienstes tief beeindruckt waren. Auch wenn in der Kirche noch nicht gesungen werden durfte, so war auch die musikalische Begleitung durch Rica Freitag an der Orgel eine Bereicherung des Gottesdienstes. Mit guten Wünschen und einer Ansprache durch Kirchenvorsteherin Silke Olthoff im Namen der Gemeinde konnten die Konfirmierten schließlich in einen strahlenden Sonnentag entlassen werden. Die Gemeinde Dorheim wünscht ihnen das Allerbeste für ihre Zukunft!
Ansprache der Kirchenvorsteherin Silke Olthoff an die Konfirmierten im Konfirmationsgottesdienst am 13.06.2021 (2. Sonntag nach Trinitatis)
Liebe Amelie, liebe Destiny, lieber Martin und lieber Jonas,
„Weißt du noch, damals an unserer Konfirmation? Wie wir mit Maske in der Kirche sitzen mussten und nur eine bestimmte Anzahl unserer Leute mit in den Gottesdienst bringen durften? Und unsere Konfirmandenzeit, wo der Unterricht via Skype gemacht wurde und so viele Sachen nicht möglich waren wegen diesem Sch…. Corona?“
Ich stelle mir vor, wie ihr vielleicht in 25 oder auch 50 Jahren bei einem gemeinsamen Treffen zu eurer Silbernen oder Goldenen Jubiläumskonfirmation wieder zusammenkommt und genau diese Sätze fallen. Ich durfte schon öfters an solchen Veranstaltungen hier in der Kirche und auch anschließend bei den Feiern teilnehmen und habe die Gespräche der Jubilare mitverfolgt. Da kamen interessante und lustige Dinge zu Tage, aber natürlich auch ernste Themen aus Zeiten, in denen es hier in unserem Land nicht so komfortabel zu leben war wie heute. Ganz besonders die Generationen, die im 2. Weltkrieg auf die Welt kamen oder im Krieg Konfirmation hatten, wissen da manche Dinge zu erzählen, was sie alles erlebt haben. Auch da gibt es Jahrgänge, die erzählten, dass ihre Konfirmation nicht gefeiert werden konnte und verschoben werden musste, denn es war eben Krieg.
Ich glaube, auch ihr werdet ein Jahrgang sein, der sich später an diese besonderen Umstände aus der Zeit der Jahre 2020 und 2021 erinnern wird. Ich will diese letzten beiden Jahre nicht mit dem 2. Weltkrieg und seinem Leid auf eine Stufe stellen, aber ich glaube doch, dass auch ihr eine Zeit durchgemacht habt, die unser Land erschüttert hat, und die uns alle geprägt und verändert hat. Auch das, was wir in diesen 2 Jahren erlebt haben, war eine große Krise. Und ihr seid in dieser Krise zu jungen Erwachsenen herangereift, habt einen Teil eurer Jugend im Lockdown, in Ausgangsbeschränkungen und auf Distanz zu anderen verbringen müssen, ganz anders als man sich das für unbeschwerte Teenager vorstellen und wünschen mag.
Ich weiß nicht, wie bedrohlich ihr persönlich die Pandemie erlebt habt, wie nahe sie an euch herangekommen ist und welche Ängste ihr euch um euch selbst und die Menschen um euch herum machen musstet. Aber ihr habt in dieser Zeit Großes geleistet und Schweres erduldet. Ihr habt erlebt, wie außergewöhnliche Umstände eine Gesellschaft verändern und an ihre Grenzen bringen können und wie eine Bedrohung durch eine Krankheit auch die Grundfesten einer Demokratie ins Wanken bringen kann. Nicht umsonst hat unser Bundespräsident Frank Walter Steinmeier in einer Ansprache dieses Jahres verkündet: „Wenn das alles vorbei ist, müssen wir uns Vieles verzeihen.“
Verzeihen, Nächstenliebe, Toleranz, Stärke in der Gemeinschaft und dem Miteinander suchen, das sind wichtige christliche Werte, die auch für eine Konfirmandengruppe eine große Rolle spielen. Ich habe aus eurer Gruppe nur Gutes gehört und glaube sagen zu können, dass ihr diese Werte in dieser Zeit trotz aller Widrigkeiten gelebt habt und eure Freude an dem Miteinander hattet. Heute verlasst ihr unsere schöne Johanniskirche in den Augen unserer christlichen Konfession als erwachsene und mündige Menschen. Für den Kirchenvorstand unserer Gemeinde Dorheim darf ich euch dazu stellvertretend die herzlichsten Glück- und Segenswünsche mit auf den Weg geben. Wir alle wünschen euch heute, dass ihr in eurem Glauben immer wieder Kraft, Mut und Hoffnung schöpft. Dass euch das, was wir als christliche Werte definieren, wichtig bleibt und ihr damit gestärkt durch euer Leben gehen könnt – auch wenn ihr vielleicht manchmal zweifeln mögt, auch an unserem Gott.
Ich wünsche euch, dass euer Leben lange und erfüllt ist, mit Gesundheit, Freude und vielen guten Menschen an eurer Seite. Und dass ihr euch mit Freude an die Menschen erinnern werdet, die euch in dieser Zeit begleitet haben, vor allem natürlich an unseren lieben Pfarrer Hilmar Gronau. Und natürlich an seinen obersten Chef, unseren Gott, der euch bewahren und beschützen möge, wohin auch immer euer Weg euch führt!